Von Messern und Söhnen
Annerose Koschinski blickte auf
den acker vor ihrem haus. nebelschwaden schoben sich sanft darüber hinweg.
innerhalb der stadtgrenzen gab es mittlerweile schon alle möglichen neuerungen,
doch hier am rande der moderne blieb der blick noch unverstellt auf die wurzeln
der zivilisation.
äcker - das erste zeichen der modernen
menschheit. die jäger & sammler wurden seßhaft und begannen alle möglichen
pflanzen zu kultivieren. Annerose nahm einen schluck cherry. vielleicht auch
alles nur auf grund des alkohols, menschen genossen den rausch und die
seßhaftigkeit gewährte ihn ihnen.
Anneroses kleiner sohn, er war gar nicht mehr
so klein, aber sie wollte ihn sich noch immer als ihren kleinen sohn denken,
klopfte an der zimmertür.
"was machst du da, mama?"
"ich trinke."
"warum trinkst du?"
"weil es draußen nebelig ist. bei nebel
gibt es cherry, bei regen whiskey und bei kälte wodka. so wie es immer
war."
der (kleine) junge biss in den
apfel, den er mitgebracht hatte.
"dieser scheiß wird dich
umbringen."
der junge kaute: "die
ärzte sagen, äpfel seien gesund. habe ich im radio gehört."
"in diesen dingern erzählen sie allen
möglichen müll. glaube nicht alles, was sie dort erzählen."
Annerose trank ihr glas leer und goß sich ein
neues ein. es war gut, daß die menschen seßhaft geworden waren, daß sie
anfingen alkohol zu produzieren. alle anderen erfindungen, die danach kamen,
waren nicht mal annährend so wichtig und nachwirkend. wie wandte sich wieder
ihrem spiegel zu, an dem sie sich für die nacht zurecht machte. sie blickte in
ihre augen, begutachtete ihre titten, strich sich über den noch glatten bauch.
wie lange sie wohl noch zeit hätte, wieviele monate, oder vielleicht sogar
jahre ihr noch bleiben würden, bis sie keiner mehr haben wollte? sie konnte es
bereits spüren, die da draußen waren schon nicht mehr bereit soviel wie am
anfang zu bezahlen. das war normal. es bedeutete nichts, nur das ende; das
hatte sie bei anderen schon ein paar mal gesehen. doch wieviel zeit blieb ihr?
"mein kleiner?"
der kleine blickte von seinem
büchlein auf. ein groschenroman, den er sich von dem geld gekauft hatte, das er
von einer der reichen ladies bekommen hatte.
"komm her und hilf mir das
kleid zu schließen."
"der reißverschluss
klemmt.
"sei vorsichtig, das kleid
war teuer. mama hat keine zeit, es zu reparieren."
der kleine riß und zerrte an
dem reißverschluss, dieser neumodische kram. teuer und aufwendig, nur damit es
irgendeine fremde hand wieder öffnen würde. es machte den kleinen traurig. er
hantierte noch ein weiteres mal am reißverschluss, dann zog er mit aller kraft
darand. die mutter schrie, der verschluss gab unter einem reißenden lauf nach.
"was hast du getan?"
"ich wollte es
nicht."
"du zurückgebliebenes
stück inzuchtabfall."
"aber ma ..."
"ich hätte dich los werden
sollen, als ich die möglichkeit dazu hatte. du frisst und scheißt und kostest
mich geld, du dreckiges ...", sie vollendete den satz nicht, sondern
begann schreiend und wild auf den schädel des jungen einzudreschen. das
cherryglas (noch halb voll) zerbrach in ihrer hand und sein ehemaliger inhalt
vermischte sich mit blut und glassplittern.
wimmernd und jammernd rollte sich der junge
auf dem boden.
"schau dir meine hand an, du dreckiges
stück. aufgeschnitten - wie soll ich mit dieser hand arbeiten, hm?"
der junge stöhnte.
"ja, stöhn du nur. ich
kriege dich ..."
Annerose bückte sich über die hose des jungen,
öffnete sie und begann seinen ... ihr wisst, was ich meine, zu bearbeiten. als
das gerät auf betriebstemperatur war, ließ Annerose davon ab und ging in die
küche. halb bei bewußtsein, halb besinnungslos von schmerz und scham rollte
sich der junge auf den bauch und versuchte zur haustür zu robben. das blut aus
seiner kopfwunde rann in seine augen und machte ihn blind. fast an der tür und
doch zu langsam. Annerose kam aus der küche zurück. in der einen hand ein neues
glas cherry, in der anderen ein messer. sie lerte das glas und warf es achtlos
in eine ecke. dann griff sie den jungen am bein und schleifte ihn zum bett. sie
zog den betäubten körper auf die laken und machten sich daran das gerät, das
sie erneut auf betriebstemperatur bringen musste ("du hast wirklich einen
geilen schwanz!"), mit dem messer abzuschneiden. das blut floß in strömen
und der junge schrie wie am spieß.
Annerose duschte, während das
jammern des kleinen im schlafzimmer immer leiser wurde, bis es nur noch ein
klägliches wimmern war und schließlich gänzlich erstarb. Annerose machte sich
zurecht und trank währenddessen drei weitere gläser cherry.
"so gefällst du mir schon besser, mein
kleiner", verabschiedete sie sich, das gemächt des jungen in ihrer
handtasche.
Ende
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