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13.000 oder: Horscht sucht seinen Beinamen

 Ein weiteres Mal in diesem Jahr befinden wir uns an einem Scheitelpunkt der Geschichte. Eine Schlüsselposition kommt dieses mal Bundesinnenminister Horscht zu. Für ihn steht viel auf dem Spiel. Nach den Skandalen und Zeugnissen seiner Unfähigkeit, die er in seiner Zeit als Bundesinnenminister nicht müde war anzuhäufen, könnte die aktuelle humanitäre Krise seine Chance sein, das Ruder doch noch herumzureißen, um nicht mit einem wenig schmeichelhaften Beinamen in die Geschichtsbücher einzugehen. Schließlich möchte er nicht mit Pippin dem Bucklige, Arnulf dem Böse, Albrecht dem Entartete oder Ludwig dem Stammler in einem Atemzug genannt werden.      Zur Sachlage: Die Frage, was mit den Flüchtlingen aus dem Lager Moria passieren soll, liegt wieder einmal auf dem Tisch. Alle beteiligten Entscheidungsträger wissen, was aus menschlicher und wertetechnischer Sicht richtig ist: Die knapp 13.000 Seelen werden auf alle Länder der EU verteilt und das nicht auf wahllose Weise, sondern in einem kon

Der Protest der Egoisten

 Jene die an den Anti-Corona Protesten vom 1. und 29. August in Berlin teilnahmen und die dazugehörige Bewegungen on- und off-line unterstützen, sind die Crème-de-la-Crème des absoluten und ungehemmten Egoismus und der Inbegriff asozialen Verhaltens. Wer diesen Cocktail an Idiotien unterstützt, setzt ein klares Statement dafür, dass sie/er keinerlei Interesse an ihren/seinen Mitmenschen hat und einzig um ihre/seine eigenen Befindlichkeiten kreist.    Muss man denen zuhören und versuchen, zu verstehen, was diese Leute herausposaunen?      Nein, muss man nicht, denn dieses toxische Gemisch aus Bockigkeit, Einfältigkeit, Feigheit, Unsicherheit und Egoismus ist kleinkindhaft ungehemmt. Es speist sich aus Teilen unseres menschlichen Wesens, die jeder Einzelne von uns in sich trägt. Es sind Aspekte unserer Persönlichkeit, deren Zügelung und Kontrolle Teil des Erwachsenwerdens ist, wodurch wir in die Lage versetzt werden, uns mit der Welt und ihren mannigfaltigen Herausforderungen auseinander

Horscht klagt an

 Das war ein Paukenschlag! Horst Seehofer, Innenminister der Bundesrepublik Deutschland und strammer CSUler, droht Kraft seines Amtes die Journalistin Hengameh Yaghoobifarah zu verklagen, weil ihm ihre Kolumne nicht passt. Horscht zuvorgekommen, sind die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sowie die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die die taz wegen Volksverhetzung angezeigt haben.    Ich lasse diese Fakten vom 22.06.2020 hier einfach mal einen Moment stehen, damit sie wirken können.    Der Artikel, um den es in der Debatte geht, wurde am 15.06.2020 als Kolumne In der taz veröffentlicht. Im Wesentlichen spielt die Autorin darin ein fiktives Szenario durch, in dem die Polizei abgeschafft wurde - und hier der wichtige Teil - der Kapitalismus aber nicht. Welche Berufsaussichten gibt es für Polizisten in einem solchen - erneut wichtig - fiktiven Szenario? Da ein “Fascho-Mindset […] in dieser Berufsgruppe [Polizei, Anm. Autor] überdurchschnittlich hoch” vertreten sei, kommt Yaghoobifarah na

“Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen.” - Zur Silent Demo vom 06.06.2020

 Polizeigewalt? Sagt sich leicht, wird dann gerne medial verneint. “Gibt es nicht”, heißt es dann schnell. Nicht in Deutschland. Schon gar nicht gegen Schwarze auf einer Demo gegen Polizeigewalt. “Die anderen sind schuld!” Natürlich. “Die Demonstranten! Die Antifa! Die Schläger! Die Chaoten!”, heißt es dann. Gerne sagt das die Bild, der AfDler, je nach Laune und Couleur auch dann noch Stimmen aus den anderen Parteien, kommt drauf an wie schlimm der Vorfall war. Wer immer alles abstreitet, sind die, die auf jeden Fall dabei waren, die Polizei. Immer die selbe Geschichte: “Der hat Flaschen geschmissen, denken wir. Also, vielleicht. Einer hat gesagt, der hat gegen unser Auto getreten. Hat irgendwer gesagt, glaube ich. Auf jeden Fall hat er sich der Verhaftung widersetzt, also, er hat gefragt, warum wir ihn festnehmen wollen, und das kann man ja nicht machen. Da haben wir ihn halt krankenhausreif geprügelt und dann für fünf Stunden ohne ärztliche Versorgung eingesperrt.”  “Jetzt hör doch a

HOLY

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Heilig ist hier alles, Geld, Bomben, Häuser Und alles schreit nur, Weil sie heilig sind Und nichts bewegt sich, Weil sie heilig sind Heilig, heilig, heilig, heilig, heilig, heilig Alles an jeder Ecke So heilig, daß man kotzen will, Daß man es nicht mehr erträgt, Daß man es nicht riechen kann, Weil es so heilig stinkt, So heilig ist es hier, Daß alles sterben muß, sofort. Nichts strebt mehr und nichts will, Nur ein stetiges Drehen Im Zentrum um das Selbst Im Eskapismus eng verbunden Das Heroin der Bürger, Geformt vom Fluß, der zieht Und doch alles um ihn schläft In steter Nicht-Bewegung Und die Oberfläche rast, Weil es so heilig ist, So heilig, heilig, heilig, heilig Heilig sind die Geborenen und Ungeborenen, und Nachgeborenen und Vorgeborenen, h eilig sind sie, heilig, heilig, Die Autos, heilig, Die Straßen, Wege, Sandpisten, heilig, Die Zeichen, die Lichter, die freie Fahrt, heilig, Heilig sind die Mächtigen, heilig sind

Spirits

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I saw the greatest minds of my time pushing battered through the nights Who never hesitated just one moment to demand everything, everything and not only a job there was to endure, Who drank through the nights of Kreuz-, Schöne- und P-berg long before anybody else, Who never became sell-outs and preferred to chew old bones, starving of hunger, Who passed the hours like wolfs; sleeping at day and hunting at night, Who heartrending snarled at the moon of advertisement billboards, And who, in their apartments oblivion, howled with the stamping beats of electro swing, ‘til their neighbours ripped their own eyes out in rage, Who danced on every feast, as long as one would let them, Who sat and talked on every bash, as long as one would listen, Who didn’t bother if someone bothered, Who were capable of understanding everything, but just chose that they would not to, Who past out at university because the rest of their lives had to do without sleep, Who never wanted to be part of somethin

And then ...

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And then ... Just a moment in time/ when we thought we were free/ skipping through the fields/ hand in hand/ innocent/ What's left of that?/ Only the remanence of a life that is gone/ like iron dust in the desert/ blown into the void and forgotten.  And then ... We were lovers holding on/ another/ holding on when it got dark/ to dark to see/ lovers/ just for once we were more than just ourselves/ we were more than just the pieces of our atomic matter/ more than just our protein structures/ Did we waste it? And then ... You hold my hand the night we met/ I hoped you'd never let go/ I hoped I'd woke/ up next to you the next morning/ knowing I'd lived/ knowing that something would come/ something would be there in the damp fog that was and is the future/ And there was. And then ... I did wake up and you were there/ looking at me/ hung over like I/ wondering what happened/ wondering what we were/ but realising in that very moment/ we are/ now/ here/ together.