Posts

Es werden Posts vom März, 2013 angezeigt.

Vom Hasen der einen Tiger liebte

Bild
  Ein Hase saß vor seinem Bau. Schon seit Stunden überlegte er, was er tun sollte. Er grübelte und grübelte und kam doch zu keinem Schluss. Seine Lage war verzwickt und ihm wurde ganz schwer um sein kleines Hasenherz, wenn er daran dachte und da er, seit er sich vor seinen Bau setzte nichts anderes tat, schaute der arme Hase arg traurig drein. Von Zeit zu Zeit ließ er ein kleines Seufzen hören. Dies vernahm das Schwein, das gerade des Weges kam. Nun weiß jedes Kind, dass Schweine sehr neugierige, sanfte und kluge Tiere sind, viel neugieriger und sanfter und klüger als so mancher Mensch. Sich fragend, was denn hier wohl der Sachverhalt sei, trat das Schwein an den Hasen heran und fragte grunzend: „Was seufzt du denn kleiner Hase? Es wirkt ja fast als würdest du es den Trauerweiden gleichtun wollen.“   Der Hase rutschte ganz intuitiv ein Stück näher an seinen Bau heran. Tiere die größer waren als er selbst, machten ihm stets große Angst. Er war schon ein arg ängstlicher Zeitg

Review: Black Rebel Motorcylce Club – „Specter at the Feast“

Bild
Ganz langsam und bedrohlich rollt sie heran, die wuchtige Welle aus Flageoletts und sphärischen Gitarrenglockentönen, dann ein schleppender Bass und ein stampfender Beat, noch ruhig und zurückhaltend, dieses leicht gebrochene, quengelnde Organ mischt sich darunter, ein alter Bekannter für mich. Und dann ist er auch schon vorbei, der erste Track „Firewalker“ von „Specter at the Feast“, dem neuen Longplayer des Black Rebel Motorcycle Club.   Über drei Jahre liegt das letzte Stück zusammenhängender Musik des Trios aus L.A. nun schon zurück. Das damalige „Beat the Devil’s Tattoo“ (2010) wurde nicht von allen gemocht, entsprach so manchem nicht den Erwartungen – das ist nicht weiter wild; es gibt immer jene die nörgeln. Ich liebte die Platte von Beginn an, sie begleitet mich seit damals beständig und präsenter als die vorhergegangenen Alben, von dem ruhigen „Howl“ (2005) einmal abgesehen. „Specter at the Feast“ setzt in jedem Fall dort an, wo „Beat the Devil’s Tattoo“ aufhörte,

Von Messern und Söhnen

Bild
 Annerose Koschinski blickte auf den acker vor ihrem haus. nebelschwaden schoben sich sanft darüber hinweg. innerhalb der stadtgrenzen gab es mittlerweile schon alle möglichen neuerungen, doch hier am rande der moderne blieb der blick noch unverstellt auf die wurzeln der zivilisation.   äcker - das erste zeichen der modernen menschheit. die jäger & sammler wurden seßhaft und begannen alle möglichen pflanzen zu kultivieren. Annerose nahm einen schluck cherry. vielleicht auch alles nur auf grund des alkohols, menschen genossen den rausch und die seßhaftigkeit gewährte ihn ihnen.      Anneroses kleiner sohn, er war gar nicht mehr so klein, aber sie wollte ihn sich noch immer als ihren kleinen sohn denken, klopfte an der zimmertür.   "was machst du da, mama?"   "ich trinke."   "warum trinkst du?"   "weil es draußen nebelig ist. bei nebel gibt es cherry, bei regen whiskey und bei kälte wodka. so wie es immer war.&qu