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Review "Beyond the Frontline"

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Eine Arbeitshypothese: Was ist ein Kriegsfilm? Ein Film, der sich mit dem Thema des Krieges beschäftigt. Was ist ein Anti - Kriegsfilm? Ein Kriegsfilm, der, nachdem sich der Dunst der filmischen Schlacht gelegt hat, kritisch seinem Thema gegenübersteht. Ake Lindmanns Beyond the Frontline – Kampf um Karelien ist ein Kriegsfilm. Er beruft sich auf militärische Faktenlagen und die fotografischen und schriftlichen Aufzeichnungen seines Protagonisten Harry Järv (Tobias Zilliacus). Es ist als würden ein paar Zeitzeugen von ihren Erfahrungen berichten – Großvater erzählt von damals und ein grimmiges „Ja, das ist eben der Krieg.“     Winter 1943, finnisch - sowjetische Grenze. Die kleine Einheit um Harry Järv hat mit tiefem Schnee und der Dunkelheit zu kämpfen, lange bevor es überhaupt zu Kampfhandlungen kommt. Von hier wird der Erzählstrang zurück ins Jahr 1942 gespannt. Der Winterkrieg mit der UdSSR ist noch nicht lange vorbei und der Fortsetzungskrieg befindet sich in seinen er

Kommentar: Günther Grass sagt nichts…

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 Der verdiente Nobelpreisträger Günther Grass hat ein Gedicht geschrieben. Und alle Welt horcht auf. So wie es sein muss, bei einem solchen literarischen Schwergewicht. Doch was dort als Gedicht daherkommt, ist nicht mehr als ein verkrüppelter Leserbrief. Die von Grass geäußerte Meinung ist streitbar. Doch die Diskussion um das Gedicht „Was gesagt werden muss“ läuft in eine falsche Richtung. Herrn Grass laut „Antisemit“ entgegen zu brüllen, ist natürlich Quatsch - so etwas ist der Verfahrensstil der Springerpresse und zeugt kaum von einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Thematik. Grass' Artikel ist gleichwohl eine Verkrüppelung eines Sachverhalts, der wesentlich problematischer ist. Grass füttert seine Leser mit Halbwahrheiten.  Natürlich ist es kritikwürdig, dass die israelische Regierung unter der Hand Atombomben baut, sich nicht an den NPT hält. Ebenso ist es kritikwürdig, dass Deutschland U-Boote verkauft, dass Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur

Review "Safe House"

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Ryan ringt mit sich (und allen anderen) und Denzel washingtont im Safe House . oder: Von einem Film, der Auszog puren Wein auszuschenken und stattdessen mit alten Kamellen um sich warf.   Dies vorweg: Safe House von Daniel Espinosa enttäuscht. Es ist ein Action-Film, es knallt und explodiert, Autoreifen quietschen, Kugeln fliegen, die Kamera wackelt … eigentlich will der Film alles, was nötig wäre, um das Prädikat sehenswerte Action zu bekommen. Leider langweilt Safe House zu Tode. Viel zu durchsichtig ist die Intrige, um die das Geschehen aufgebaut ist. Mit dieser Unzulänglichkeit hätte Daniel Espinosa arbeiten können. Es ist schließlich nicht so, dass die Enden von Action - Filmen den Zuschauer immer überraschen müssten. Aber warum ist am Anfang schon nach wenigen Minuten klar, wer am Ende tot sein wird? Warum wird ein Ende, das schlicht nicht überraschend ist, zu solch einer skandalösen Enthüllung aufgebauscht? Platte Story? Kein Problem, aber bitte nicht so tun als wär

Review "X-Men: First Class"

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Mit Mutanten, Münzen und Magneten   Da ist er also, der neue X - Men. Diesmal geht es um die First Class, den ersten Jahrgang. Nach dem doch sehr auf das Körperliche konzentrierten X - Men Origins: Wolverin und dem Rambazamba -Mutantengroßaufgebot von X - Men: The Last Stand soll es also diesmal um die beiden intellektuellen Häuptlinge in der Mutantenriege gehen: Professor Charles X. Xavier (James McAvoy) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender); die beiden Feinde, die doch in einer tiefen Freundschaft verbunden sind, die das Gleiche wollen, doch deren Ziele und Praktiken sich grundlegend unterscheiden.  Der Film beginnt mit einer Szene, die bereits aus dem ersten X - Men bekannt ist, in welcher der junge Erik Lehnsherr in einem deutschen KZ in Polen von seinen Eltern getrennt wird und aus Angst und Verzweiflung den metallenen Zaun verbiegt. Immer wieder stellt First Class seine Verbindungen zu dem Kanon der Comic - und Filmvorgänger aber auch zu anderen Vertreter