"Here's looking at you, kid"
Der Mond bricht zwischen den Ästen hervor. Es ist spät, aber noch immer unerträglich heiß. Der Aufstieg war anstrengend und mir steht der Schweiß auf der Stirn. Die Zigaretten und der Alkohol machen sich eben doch immer deutlicher bemerkbar, vielleicht noch nicht in den Zügen meines Gesichts, aber auch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Ich lehne meinen Kopf an die kalten Gitter, die verhindern sollen, dass sich ein Selbstmörder von hier oben herunterwirft. „Toter nach Sprung vom Hochbunker“, eine echte Schlagzeile. Sie steht neben mir, gut und klar in ihrem Kleid. Die leichte Brise bewegt ihr dunkles, schweres Haar nur unmerklich. Schön ist sie, eingehüllt vom Licht des Mondes und der Stadt, das zu uns herüber scheint und alles aufweicht, den Stahl, Beton, die Flaschen, Menschen und die Wahrnehmung. Ich frage mich, wie sie schmeckt, obwohl ich es bereits weiß und dann küsse ich sie. Menschen sind vergesslich und darum müssen sie einen Kuss immer wieder erneuern, sie mü...